Kinder sind ehrlich
Die Einstellung
Kinder sind etwas ganz Besonderes!
prägte sich mir besonders tief ins Herz ein. Frisch auf die Welt gekommen zeigen sie bereits ihre Besonderheiten:
Aufgrund mangelnder Fähigkeit, „sich klar auszudrücken“, schreien sie. Egal ob bei Hunger, Schmerzen oder etwas anderem………….schreien, schreien, schreien. Für den Erwachsenen, der ja nur noch bei „starker Frustration“ und in Notfällen schreit…………..eventuell auch bei Schwerhörigkeit…………..ist das Geräusch des Schreiens allgemein unangenehm. Der schrille und laute Ton kann durch Mark und Bein gehen. Ins besondere, wenn man nach einem langen Arbeitstag nach Hause kommt und gerne ein wenig Ruhe haben möchte, so fährt es noch tiefer ein. Doch es ist ja keine „Gemeinheit“ der Babys, um uns zu ärgern. Es ist deren Ausdrucksform.
Kinder schreien und weinen aus tiefstem Herzen und mit ganzer Kraft. Sie teilen den Erwachsenen mit, dass sie etwas bedrückt und wollen Hilfe und Verständnis. Wenn ihnen etwas nicht passt, so sind sie traurig, diskutieren und „schimpfen“ mit den Erwachsenen, wenn sie etwas nicht bekommen.
Und die Erwachsenen???? Sie weinen in der heutigen Zeit nur noch sehr selten. Und das Schreien ist nicht gern gesehen. Da muss derjenige schon sehr traurig sein oder „nahe dem Wasser gebaut sein“. Auch das Schreien geschieht nicht mehr aus Hunger oder Schmerz heraus. Nein, sondern meist aus Wut und Zorn heraus. Da man(n) ja erwachsen und schon groß ist, wird einem durch eine nicht niedergeschriebene und nicht gesetzlich geregelte Verfassung, das Schreien und Weinen sozusagen gesellschaftlich „verboten“ oder als nicht für das Alter angemessen betrachtet. Die Folgen daraus sind
Der Erwachsene lebt seine Gefühlswelt nur noch sehr unterdrückt aus. Besonders Männer, das starke Geschlecht, müssen cool, beherrscht und „mannhaft“ sein. Nicht ausgelebte Gefühle stauen sich auf zu einem teils riesigen Staudamm der Gefühlswelt. Immer weiter, immer stärker werdend. Viele Menschen versuchen dieses Dilemma mit Sport und anderen Bewegungsformen auszugleichen. Kinder haben die Fähigkeit, dies schnell zu regulieren, indem sie dem inneren Zustand freien Lauf lassen. Daraufhin regulieren sich die Stresshormone wieder und alles ist gut. Der Erwachsene schleppt die Hormone noch lange Zeit mit herum, was sich in einen körperlich erregten Zustand manifestiert. Der Puls ist hoch, der Blutdruck ist gestiegen, die Atmung kurz und flach und vielerlei Symptome mehr.
Als Kompensation rennt man kilometerlange Strecken oder boxt sich am Sandsack aus, powert sich aus. Das Auspowern verbraucht Kraft und Energie und baut die Stresshormone ab. Was aber, wenn der Stress und die unterdrückten Gefühle weiter in einem schlummern und wieder hervorgebracht werden? Dann geht es immer so weiter: Stress – Kompensation, Stress – Kompensation, Stress – Kompensation…………….. Das Auspowern bringt irgendwann nichts mehr oder man ruiniert durch zu viel an Sport seine Gesundheit.
Irgendwann muss sich der Staudamm der Gefühle einmal lösen und Dampf ablassen werden. Es führt kein Weg daran vorbei oder man geht kaputt. Nicht umsonst leiden heutzutage viele Menschen an Depressionen oder Burnout. Wird der Dampf jedoch zu heftig herausgelassen, so kann dies zu Zerstörung von Gegenständen führen oder im schlimmsten Fall zum Attackieren und Verletzen von Menschen führen.
Sind hierbei noch die geringsten Übel. Warum nicht machen wie die Kinder. Wenn ihnen etwas nicht in den Kram passt, so schreien sie, sind schlecht drauf und schimpfen mit dem Erwachsenen oder anderen Kinder. Aber:
Noch ein paar Minuten (es dürfen auch längere Minuten sein) haben sich die Wogen gelegt und es geht weiter mit den Alltagsaktivitäten.
Dies ist wahr. Kinder sind immer wieder gut nach einem Streit. Und wie sind die Erwachsenen. Lange Phasen des Trotzes und des Streites können bei manchen daraus entstehen. Keiner will sich entschuldigen oder gar nachgeben. Oft prägen sich die negativen Ereignisse in Hirn so stark ein, dass sie bei Gelegenheit griffbereit wieder hervorgeholt werden können, wenn man sie braucht. Wie beladen zu schnell Dinge mit einem negativen Touch, die vielleicht nur wir in einer bestimmten Situation so empfunden haben. Kinder können sich von diesem Anhaften an negative Dinge schnell wieder lösen.
Kinder sind ehrlich in Bezug auf Dinge, die ihnen nicht passen. Sie sagen ihre Meinung dazu und das ist gut. Erwachsene hingegen sagen nicht immer alles. Manchmal unterdrückt man seine Gefühle und Meinungen. Daraufhin malt man sich ein falsches und negatives Bild von dieser Situation oder von diesem Menschen und hält sich davon fern. So können Partnerschaften und Freundschaften auseinander gehen.
oder
Kommunikation ist für jeden da. Nicht immer müssen und haben wir recht, nicht immer gefällt uns alles. Doch wir können unseren Unmut mitteilen und unseren Gefühlen und Emotionen Luft machen. Wenn es im Zimmer stinkt, so lüften wir. Danach ist die Luft wieder rein. Ebenso sollten wir ehrlich unsere Gedanken lüften und damit an Anhaftungen befreien.
Wir dürfen (in der Regel) ehrlich unsere Meinung sagen, egal was der andere denken mag. Selbstverständlich gibt es hierbei auch Ausnahmen. Es gibt Situationen, in denen man lieber nichts sagt und alles so hinnimmt. Diese Situationen sind selten und sollten genau bedacht sein.
Auch bei Schmerzen schreien Kinder. Und das ist gut so!!! Denn Schmerz zeigt uns, dass etwas nicht stimmt. Die Erwachsenen beißen die Zähne zusammen und sagen oft
Solche Aussagen zeigen dem Kind, das es nicht ernst genommen wird. Es hat Probleme oder Schmerzen und es fühlt dies auch so. Für das Kind ist es real und manche Erwachsene wollen es ihm austreiben und stellen es für nicht so ganz richtig hin. Es möchte, dass man hilft.
Warten, bis es richtig schlimm ist oder es bereits zu spät ist, sollte man nicht. Der Mensch sollte auf seinen Körper hören und wenn man es selbst nicht hinbekommt, dann kann sich der Mensch durch seinen Mund mitteilen, so dass ihm geholfen werden kann.
Die heutige Gesellschaft ist gekennzeichnet durch Unterdrückung. Unterdrückung von
Nur durch ein Aufstehen aus der Unterdrückung werden wir stark und selbstbewusst…………uns selbst bewusst.
Werden wir in bestimmten Bereichen und Verhaltensweisen wieder wie die Kinder. Genießen wir die Freiheit der Kinder. Bleiben wir beweglich wie Kinder und nehmen mit offenem Herzen am Leben teil. Kinder spüren Zuneigung und Abneigung aus dem Herzen und dem ganzen Körper heraus. Erwachsenen entgehen diese Gefühle aufgrund mangelnder Empfindsamkeit.
Fühlen wir mit dem ganzen Körper und seien wir ehrlich zu uns selbst.