Die innere Ordnung
oder
Die Natur möchte nicht in feste Strukturen gepresst werden, die das Denken vorgibt.
In der Kindheit hören manche den Spruch
Der Mensch versucht, stets auf der Suche nach Sicherheit, die Erde und deren Ablauf zu kontrollieren. Dies beinhaltet die Kontrolle über sich selbst. Jedoch bezieht sich das im Leben meist auf das Handeln und die Erscheinungen im Äußeren. Sein Inneres kann er nicht kontrollieren, weder seinen Geist noch sein autonomes Nervensystem und ebenso wenig die meisten Funktionen des Gehirns. Auf der Suche nach Sicherheit versucht er, in seinem Tagesablauf Routinen hinein zu bringen, damit eine gewisse Kontinuität entsteht. Daraus, so glaubt er, ziehe er Sicherheit. Er fügt sich in eine Ordnung hinein, die nur dem äußeren Schein folgt, und jeglicher, kosmischer Ordnung hinterherläuft.
Die Natur und der Kosmos unterliegen einer inneren Struktur und Ordnung, die den meisten Menschen nicht ersichtlich ist. Der Mensch denkt, er müsse die Erde strukturieren, um möglichst viel Gewinn aus ihr zu erzielen, doch weit gefehlt. Durch das meiste seiner Handlungen, die oft nur dem Profit dienen, bringt er den Ablauf der natürlichen Ordnung von Himmel und Erde, Pflanzen- und Tierwelt und seiner eigenen Welt durcheinander. Er reist sich von den universellen Kräften los und versucht, diese unter Kontrolle zu halten. Die Kontrolle lässt sich eine gewisse Zeit aufrechterhalten. Doch nach einiger Zeit beginnt die innere Welt der Erde und auch des Menschen eine eigene Kraft zu entwickeln, die der menschlichen weit überlegen ist. Sie rüttelt den Menschen von außen und innen kräftig durch. Gerne in Form von Naturkatastrophen und Klimawandel. Der Mensch sollte hierbei genauer hinhören, um sein Handeln gegen die Natur zu erkennen und sich zu ändern. Nur, wenn man es schafft, sich in den natürlichen Kreislauf zu integrieren, erlangt das Leben des Menschen die innere Ordnung. Er fließt mit dem Leben und kommt in das Hier und Jetzt.
Die Menschheit bringt viel Unordnung in die Welt. Das Denken bringt diese Unordnung hervor. Das Denken ist ein stets beschränkter Vorgang, da er aus der Vergangenheit entspringt und Bewertungen nach sich zieht. Das Denken ist niemals offen für die Welt. Es zieht die Aufmerksamkeit weg vom jetzigen Moment und die Achtsamkeit entfernt sich vom Augenblick, entweder in die Vergangenheit oder in die Zukunft. Im Zustand des Denkens ist somit die natürliche Ordnung nicht erkennbar. Diese durchzieht das ganze Universum und würde von keinem Denker durchblickt werden können.
Die Ordnung des Universums ist komplex und ganzheitlich. Das Denken des Menschen hingegen linear. Der Glaube, über alles auf der Erde und im Himmel bescheid zu wissen, entfernt ihn immer weiter von sich selbst und dem ganzheitlichen Konzept des Kosmos. Der Denker verliert oft sein Fühlen und seine Intuition. Das Leben fließt stets in seiner eigenen Dynamik voran und passt sich den Gegebenheiten an.
Der Denker erzeugt durch sein Verhalten Art Blockade und kommt dadurch aus dem inneren Gleichgewicht. Das Denken versucht, die irdische Harmonie aufrecht zu erhalten und bringt sie dadurch in Unordnung und Disharmonie. Im Versuch, standfest und sicher zu werden, gibt er die in(-sich-)stabile und stetig wandelbare Stabilität der Natur auf und kommt ins Wanken. Die erdachte Sicherheit erzeugt im Nachhinein ein starkes Ungleichgewicht und es entstehen Ängste. Die Angst führt zu weiteren und immer intensiver werdenden Versuchen, Sicherheit im Leben zu erlangen. Ein stetiger Kreislauf, aus dem viele Menschen nicht ausbrechen wollen, können, dürfen, usw.
Wenn der Mensch in seine innere Mitte kommen möchte, so ist er aufgefordert, sich dem Kreislauf des Lebens und der Natur anzupassen bzw. er muss sich einfügen in diese freie und doch geordnete Form. In der Natur fließt alles. Das Leben kommt, bleibt und vergeht wieder. Das ist ein Teil der Ordnung. Das menschliche Denken akzeptiert das meist nicht und versucht, Kontrolle auszuüben. Der aufgestülpte Zwang wider die Natur führt zu Unwohlsein, Krankheit und Angst.
Ist der Mensch krank, so ist er aus seiner inneren Mitte herausgeworfen worden. Der Körper versucht nun sofort, das innere Gleichweicht und die Ordnung wiederherzustellen. So auch die Natur. Bringt der Mensch die natürliche Ordnung zu weit aus dem Gleichgewicht, so wird die Natur mit Kraft versuchen, diese Ordnung wiederherzustellen. Da die Natur stärker und intelligenter als der Mensch ist, wird sie immer gewinnen und ihre eigene Ordnung behalten.
Passt sich der Mensch weitgehend der Ordnung der Natur an, werden Krankheiten und Unwohlsein weitgehend fernbleiben. Ein Gefühl der Harmonie und Einheit entsteht im Inneren und das Leben kann im Moment stattfinden.