Shavasana
Leichenlage
Name und Bedeutung
Die Leichenlage Shavasana wird in der modernen Literatur unter verschiedenen Namen geführt. Shasvasana wird als
bezeichnet. Im Sanskrit bedeutet
Asana bezeichnet eine Körperstellung oder aus klassischer Sicht einen Sitz, der fest und stabil, sowie angenehm sein soll. Die Leichenlage muss stabil und ruhig, somit bewegungslos gehalten werden, damit sie ihre volle Wirkung entfalten kann.
„Liegt man gleich einem Leichnam ausgestreckt auf dem Boden, so wird dies Savasana genannt. Das Savasana vertreibt Müdigkeit und lässt den Geist ausruhen.“
Hatha-Yoga Pradipika, 1:32
Der Yogi Svatmarama betont die Wichtigkeit dieser Stellung dadurch, dass er sie in der Hatha-Yoga Pradipika unter den sechzehn wichtigsten Asanas aufführt.
Die Leichenlage stellt das Gegenstück zum heutigen Lebensstil dar, welcher durch das Motto „höher, schneller, weiter“ gekennzeichnet ist. In der Haltung gleicht man einer Leiche, die absolut bewegungslos ist und nicht mehr am irdischen Leben teilnimmt.
In der Gheranda-Samhita wird diese Stellung als Shavasana oder
· Mrtasana = Totenstellung
bezeichnet.
„Ausgestreckt wie ein Leichnam am Boden liegen, ist das Savasana der Sitz des Leichnams. Das Savasana beseitigt die Ermüdung und lässt das Gemüt citta zur Ruhe kommen.“
Gheranda-Samhita, 2:19
Chakra
Alle Energiezentren und Nadis werden positiv beeinflusst.
begünstigtes Organ
In dieser Stellung kann sich Prana, welches wir durch die Yoga-Übungen aufgenommen und aktiviert haben, im Körper verteilen. Dies kommt allen inneren Organe zugute. Durch die ruhige Körperhaltung beruhigt sich der Körper, der Herzschlag verlangsamt sich und der Blutfluss wird langsamer. Der ruhige Fluss des Blutes gibt den Organen und Strukturen die Möglichkeit mehr Sauerstoff und Nährstoffe aus dem Blut zu ziehen. Die Versorgung und Regeneration des Körpers wird verbessert.
Wirkungen
Ziel dieser Asana ist es, den Körper nach der Übungsstunde zu entspannen und wieder Kraft zu schöpfen. Die Stellung
Die Wirkung der Leichenlage entfaltet sich besonders nach Umkehrhaltungen wie Shirshasana, Sarvangasana (Ganzheitsstellung, oft als Pflug bezeichnet) und Urdhva-Sarvangasana (Schulterstand, Kerze). Daraus ergibt sich, die Umkehrhaltung am besten am Schluss der Übungspraxis durchzuführen.
Geistig-seelische Bedeutung
In der Leichenlage können sich Körper und Geist am besten entspannen und loslassen. Sie ist die einzige Haltung, in der wir absolut loslassen können, ohne einen Muskel anspannen zu müssen. Auf der seelisch-geistigen Ebene können wir das Loslassen lernen. Nichts muss getan werden. Wir können Körper und Geist absolute Ruhe gönnen. Die stabile Haltung fördert das „Sich-fallen-lassen“, wovor viele Menschen Angst haben. Lässt man den Körper ruhig, so kann der Geist bis in die Tiefen des Unterbewusstseins fallen. Muskuläre und seelische Spannungen werden abgebaut.
Ausführung
Lege dich bequem in die Rückenlage. Strecke Arme und Beine. Die Arme können dicht am Körper liegen und die Beine können geschlossen sein. Ist dies nicht bequem, so kann man Arme und Beine etwas vom Körper weglegen. Lasse deine Hände und Arme, sowie Beine und Füße bequem nach außen fallen. Die Handinnenflächen und die Fußinnenkanten zeigen zur Decke. Richte, wenn du möchtest, deinen Kopf noch einmal aus, indem du das Kinn leicht zum Brustbein ziehst und dann den Kopf auf deiner Matte ablegst. Schließe deine Augen. Atme nun noch zwei oder dreimal tief und bewusst in den Bauch ein und aus. Lasse mit jedem Ausatmen noch einmal bewusst alles Körperliche und Gedankliche los. Liege so zehn bis zwanzig Minuten regungslos. In der Haltung kann man sich beispielsweise auf den Atem oder den Fluss der Energie konzentrieren, um besser in die Entspannung zu kommen
Bemerkung:
Liege immer bequem. Sollte die Grundstellung nicht wirklich angenehm sein, so bette deinen Körper so, dass du sanft und bequem liegst.
Variation
Kann man nicht auf dem Rücken liegen, so wäre die Bauchlage als Alternative zu nennen. In der Bauchlage ist es jedoch nicht möglich, optimal zu entspannen. Zudem ist der Fluss des Atems blockiert. Besser wäre hier die Seitenlage. Die untere Hand liegt unter dem Kopf, die obere Hand steckt man in die Achselfalte.
Kontraindikationen
Gegenanzeigen für diese Übung sind nicht bekannt.